In der Filialkirche St. Stephanus in Vormoos (Gemeinde Feldkirchen bei Mattighofen, Oberösterreich) steht eine in weiten Teilen original erhaltene Orgel des Orgelbauers Hans Vogl von 1662. Sie hat fünf Register auf einem Manual: Copl 8′, Principal 4′, Flöte 4′, Octave 2′, Mixtur II.
Weder Geburts- noch Sterbedatum von Hans Vogl sind bekannt. Laut Christoph Großpietsch (1) ist Vogl im Jahr 1633 als »Orglmacher in Traunstain« verzeichnet. Spätestens in den 1640er Jahren zog er nach Neuötting. Das Neuöttinger Taufbuch dokumentiert im Juli 1646 die Taufe eines Kindes mit Namen Helena und dessen Vater »Joannes Vogl, organarius, civis« (»Johann Vogl, Orgelmacher [und] Bürger«). Bis 1669 folgen noch mindestens 12 weitere Kinder.
Neben der Orgel in Vormoos gibt es eine weitere kleine, sehr gut erhaltene Orgel von Hans Vogl in Ettendorf bei Traunstein (St. Vitus & Anna, 1669), deren Restaurierung 2005 durch die Orgelbauwerkstatt Linder (Nußdorf am Inn) sehr gut dokumentiert ist und die viele Parallelen in der Bauweise mit dem Instrument in Vormoos aufweist.
In Vormoos hat neben einem Großteil des Pfeifenmaterials auch die orignale Balganlage die Jahrhunderte überdauert: zwei Keilbälge im Untergehäuse werden über Riemen betätigt (heute ist zusätzlich ein Motor eingebaut).
Die Orgel wurde 1981 von Bruno Riedl (Linz) restauriert und 2002 von Orgelbau Kuhn nochmals instand gesetzt und intoniert.
(1) Christoph Großpietsch, „Der Orgelbauer Hans Vogl – Sein Wirken in Südostbayern und im Innviertel“, in Die Hans-Vogl-Orgel zu Ettendorf (1669), hrsg. von Christoph Großpietsch und Manfred Müller, Traunstein 2005 S. 25–31.
Literatur: Rupert Gottfried Frieberger, Der Orgelbau in Oberösterreich im 17. und 18. Jahrhundert, Innsbruck 1984 ••• Christoph Großpietsch und Manfred Müller (Hrsg.), Die Hans-Vogl-Orgel zu Ettendorf (1669), Traunstein 2005.